Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition) by McConnell Patricia B

Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition) by McConnell Patricia B

Author:McConnell, Patricia B. [McConnell, Patricia B.]
Language: deu
Format: epub
Publisher: Bookwire GmbH
Published: 2011-10-24T22:00:00+00:00


SOZIALE VERTRAUTHEIT

Wie in Kapitel 1 beschrieben, mögen wir uns von Hunden in den visuellen Signalen unterscheiden, die wir zur Begrüßung von Mitgliedern unserer sozialen Gruppe verwenden, aber in mancherlei Hinsicht sind wir von ihnen gar nicht so verschieden. Beide Spezies teilen miteinander ein Bewusstsein des persönlichen Raumes und wissen, wie wichtig es ist, körperliche und soziale Intimität miteinander in Einklang zu bringen. Erinnern Sie sich, wie dieser Typ in der Fernsehsendung »Wer heiratet den Millionär« seine neue Frau begrüßte? Er ging geradewegs auf die Frau zu, die er noch nie zuvor im Leben gesehen hatte, nahm ihren Kopf zwischen beide Hände und schob seine Zunge in ihren Hals. Ich kann nicht einmal darüber schreiben, ohne angeekelt den Kopf zur Seite zu drehen. Bestimmt hat keine Frau, die sich freiwillig in diese Lage begeben hat, mein Mitleid, aber ich wäre die erste, die sie verteidigt hätte, wenn sie den Typ gebissen hätte. Sein Verhalten war so unangemessen, dass es aggressiv erschien. Hunde sind da gar nicht so anders: Beide Spezies sind sich ständig darüber bewusst, welcher Grad von Intimität gerade angemessen ist. Wie würden Sie sich fühlen, wenn man von Ihnen als Erwachsener erwarten würde, dass Sie selbstverständlich jedem Fremden erlauben müssen, Ihren Kopf zu befummeln und sein Gesicht an das Ihre zu drücken? Natürlich sind nicht alle Menschen gleich berührungsfreudig. Manche umarmen gerne Fremde, während andere selbst ihre eigenen Kinder selten umarmen. Auch die Hunde reagieren unterschiedlich – vom ewig fröhlichen Labrador, der annimmt, alle Menschen seien genauso berührungsfreudig wie er bis hin zum würdevollen Akita, der seine Zuneigung ausdrückt, indem er zu Ihren Füßen meditiert. Behalten Sie also sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede zwischen Primaten und Caniden im Auge, wenn Sie das nächste Mal auf der Straße einen niedlichen Hund sehen. Vielleicht, nur vielleicht, wirken Sie auf den Hund wie diese aufdringliche Person auf der letzten Party, die Ihnen zu schnell zu nahe kam und vor der Sie am liebsten weglaufen wollten. Stellen Sie sich vor, Sie wären angeleint und könnten nicht flüchten.



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