Black or White: Michael Jackson - Die Ganze Geschichte by Hanspeter Künzler

Black or White: Michael Jackson - Die Ganze Geschichte by Hanspeter Künzler

Author:Hanspeter Künzler [Künzler, Hanspeter]
Language: deu
Format: epub
Tags: Rock Musicians, African American Rock Musicians
ISBN: 9783854453055
Publisher: Hannibal-Verlag
Published: 2009-12-14T23:00:00+00:00


Anfang August 1982 begann die Arbeit an dem Album, am ersten Dezember stand „Thriller“ bereits in den Plattenläden. Bei diesem Arbeitstempo würde den Superstars im Digitalzeitalter nur noch schwindlig. Dabei hatte man in diesen vier Monaten auch noch Zeit für eine größere Panik. Im Bestreben, den von CBS festgelegten Ablieferungstermin rechtzeitig auf Weihnachten hin einzuhalten, wurde beim Abmischen gepfuscht. Man musste sich jeden Track noch mal vornehmen, eine Arbeit, die vier Wochen kostete. Rund 300 Songs wurden für das Album in Betracht gezogen. Ein wichtiges Qualitätskriterium bestand darin, dass jeder Song als Single tauglich war. Wieder versammelte Quincy Jones eine hochklassige Truppe von Musikern im Studio, darunter Keyboarder Greg Phillinganes, Bassist Louis Johnson, Jazz-Funk-Gitarrist Larry Carlton, Perkussionist Paulinho da Costa und die Bläsersektion The Seawind Horns. Aus der Feder von Rod Temperton stammten „Baby Be Mine“, „Thriller“ und „The Lady In My Life“. Michael Jackson steuerte vier Kompositionen bei, „Wanna Be Starting’ Somethin’“ (der Zwilling von „Don’t Stop ’til You Get Enough“), „The Girl Is Mine“, „Beat It“ und „Billie Jean“. „Human Nature“ stammte vom Texter John Bettis und von Steve Porcaro, Keyboarder bei Toto (die Band, die mit ihrem höflichen, melodiebetonten „Adult-Oriented-Rock“ zu den erfolgreichsten jener Tage gehörte, half auch bei den Aufnahmen mit), „P.Y.T. (Pretty Young Thing)“ war von Quincy Jones und Soul-Sänger James Ingram komponiert worden. Der Impuls, das Album rockiger zu machen, stammte von Quincy Jones, aber auch Michael hatte schon mit dem Gedanken gespielt, seiner Musik rockige Elemente einzuverleiben: „Es sollte eine Art Rockmusik werden, für die ich selber in den Plattenladen gehen würde und die total anders war als das, was ich im Radio hörte.“ Ein bisschen mehr Krach und Druck passte zu den Texten, die er nun schrieb. Sie waren deutlich aggressiver und zorniger geworden, deswegen passte nun auch die Kopfstimme nur noch spurenweise. „Wanna Be Startin’ Somethin’“ ist eine einzige Tirade gegen eine neue Hassfigur, eine gewisse „Billie Jean“, die ständig böse Gerüchte erfindet und damit rundum Elend verbreitet. Sie sei ein „Vegetable“, ein „Buffet“, befindet ein furioser Michael und schlägt von da einen verblüffenden Bogen zum Sozialarbeiter: „Wenn du dein Baby nicht füttern kannst (yeah, yeah), dann hab kein Baby (yeah, yeah)!“ singt er: „Denn wenn du das Baby nicht füttern kannst (yeah, yeah), wirst du immer versuchen wollen, seine Tränen zu trocknen mit Betrügen, Stehlen und Lügen.“

Wir begegnen „Billie Jean“ wieder im Song, der ihren Namen trägt. Hier geht es erneut um eine Frau, der man nicht trauen kann: diesmal behauptet sie, die Mutter des Kindes der Ich-Person in dem Lied zu sein, aber diese beteuert, nie Billie Jeans Lover gewesen zu sein. Auch das ist ein ungewöhnliches Szenario für einen Popsong. Michael hat widersprüchliche Aussagen gemacht zu den Ursprüngen des Liedes. Einmal erklärte er, „Billie Jean“ sei eine Komposition aus mehreren Frauen, die ihm begegnet seien (besonders nach dem Erscheinen von „Thriller“!). Andererseits soll tatsächlich eine bestimmte junge Frau existiert haben, welche die Wahnvorstellung entwickelte, Michael sei der Vater ihres Kindes, und ihn mit Briefen und Fotos überschwemmte, ehe sie in der psychiatrischen Klinik landete.



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