Stevens, Chevy by Still Missing

Stevens, Chevy by Still Missing

Author:Still Missing [Missing, Still]
Language: deu
Format: epub
Published: 2011-02-08T18:55:02.095000+00:00


Nachdem mein Baby auf dem Berg gestorben war, wachte ich auf und starrte auf ihre zusammengelegte Decke. Aus meinen Brüsten quoll Milch und durchnässte mein Kleid, als weinten sie um sie. Selbst mein Körper hatte ihren Tod noch nicht akzeptiert. Als der Psycho merkte, dass ich wach war, kam er herüber, setzte sich hinter mich aufs Bett und rieb mir den Rücken.

»Ich habe etwas Eis für dein Gesicht.« Er legte eine Eispackung neben meinen Kopf.

Ich ignorierte sie, drehte mich um und setzte mich auf, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte. »Wo ist mein Baby?«

Er starrte auf den Boden hinunter.

»Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe, aber ich will nicht ihre Decke, ich will sie.« Ich rutschte vom Bett und kniete mich vor ihn. »Bitte, ich flehe dich an. Ich tue alles dafür.« Er hatte mich immer noch nicht angesehen, also schob ich mein Gesicht direkt in sein Blickfeld. »Alles, was du willst, sag mir nur, wo du sie ...« Mein Mund konnte die Worte »begraben hast« nicht formen.

»You can't always get what you want, but if you try sometime, you might find you get what you need ...« Du kannst nicht immer bekommen, was du willst, aber wenn du es versuchst, stellst du vielleicht fest, dass du bekommst, was du brauchst...« Er verstummte und summte die letzten Takte vom Song der Rolling Stones.

»Wenn du auch nur einen Funken Mitgefühl im Leib hast, musst du mir sagen ...«

»Wenn ich einen Funken Mitgefühl im Leib habe?« Er sprang auf, stemmte die Hände in die Hüften und lief hin und her. »Habe ich dir nicht immer wieder bewiesen, wie mitfühlend ich bin? Bin ich nicht immer für dich da gewesen? Und bin ich nicht jetzt da für dich, selbst nachdem du so schreckliche Dinge zu mir gesagt hast? Ich bringe dir ihre Decke, damit du ein wenig Trost hast, und alles, was du willst, ist sie! Sie hat dich verlassen, Annie. Begreifst du das nicht? Sie hat dich verlassen, aber ich bin geblieben.« Verzweifelt hielt ich mir die Ohren zu, um seine scheußlichen Worte nicht zu hören, aber er riss meine Hände weg und sagte: »Sie ist fort, fort, fort, und zu wissen, wo sie hin ist, wird dir kein bisschen helfen.«

»Aber sie ist so schnell gestorben, ich wollte nur ... ich muss ...« Mich von ihr verabschieden.

»Du brauchst nicht zu wissen, wo sie ist, weder jetzt noch später.« Er beugte sich näher zu mir. »Du hast immer noch mich, und das ist das Einzige, was zählen sollte. Und jetzt ist es Zeit für dich, das Abendessen zu kochen.«

Wie sollte ich das durchstehen? Wie sollte ich die nächsten Tage ...

»Es ist Zeit, Annie.«

Entgeistert starrte ich ihn an.

Er schnippte mit den Fingern und deutete auf die Küche. Ich hatte erst ein paar Schritte gemacht, als er sagte: »Du darfst heute ein extra Stück Schokolade zum Nachtisch haben.«



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