Mr. Benson by John Preston

Mr. Benson by John Preston

Author:John Preston
Language: deu
Format: epub
Published: 2013-09-22T16:00:00+00:00


Am nächsten Morgen erwachte ich in der Pracht des Plaza Hotels. Die helle Frühjahrssonne fiel durch die großen Fenster über dem Central Park. Ich war verblüffend guter Laune, rieb mir über die rasierte Brust und in den Achselhöhlen: Die glatte Oberfläche fühlte sich mehr wie Seide an als wie die Haut eines Menschen.

Mr. Benson! Wie immer inzwischen war er beim Aufstehen mein erster Gedanke. Plötzlich dämmerte mir, dass ich seit unserem Kennenlernen nicht mehr in einem Bett geschlafen hatte; erst jetzt wieder. Ich spreizte weit meine Beine und ließ sie über das frisch gewaschene Laken gleiten. Meine Eier berührten das gestärkte Leinen. Mit einem langen Gähnen räkelte ich mich und genoss den Luxus, während ich gleichzeitig meine Schrammen und Blutergüsse zu ignorieren versuchte.

Zu Hause wäre ich durch die sachten Fußtritte Mr. Bensons erwacht. Ich hätte in meinem alten Schlafsack auf dem Boden geschlummert. Aber ich war allein, und selbst meine Luxusunterkunft schien mich für Mr. Bensons Abwesenheit nicht annähernd zu entschädigen.

Beim Gedanken an meinen Meister bekam ich eine Erektion. Mein Pfahl stand unter der Bettdecke kerzengerade, und ich streckte schon meine Hand danach aus; aber ich beherrschte mich. Mr. Benson hätte das nicht gewollt. Er wollte, dass ich auf ihn scharf war. Darum durfte ich mir morgens keinen runterholen. Also hielt ich mich an die Regeln, ließ das steife Organ sich an der Baumwolle reiben und schwelgte in Gedanken an Mr. Benson.

Aber das war letztlich auch kein Lebensinhalt. Sonntag. Ich hatte immer noch zwei Tage, bevor ich zu meinem Meister zurückkehren durfte. Ich rief den Zimmerservice und bestellte ein opulentes Frühstück sowie die Sunday Times, hüpfte dann unter die Dusche und steckte bereits in meiner Lederjeans, als es an der Tür klopfte.

Ich hätte gedacht, Hose und Socken seien ein etwas sittsamerer Aufzug als ein Handtuch um meine Taille, so wie gestern Abend. Der Blick, der mir nun entgegenfiel, hatte allerdings gar nichts Gesittetes. Offensichtlich besaß Leder für diesen Mann mehr Bedeutung, als es ein Handtuch getan hätte. Und offensichtlich war er nicht vom Zimmerservice.

»Ich … ich dachte, es wär das Frühstück«, stotterte ich.

»Na, vielleicht ist es das ja auch«, erwiderte eine kehlige Stimme. Ich errötete ein wenig über diese Anzüglichkeit. Der Mann mir gegenüber war um die vierzig und auf eine sehr kernige italienische Weise hübsch, sein schwarzes Haar üppig gewellt. Seine Nase schien irgendwann einmal gebrochen gewesen zu sein, während nicht einmal ein modischer Dreiteiler seine Schulterbreite und die Stärke seiner Armmuskeln kaschieren konnte. Das Gesicht erhellte sich zu fast so etwas wie einem Lächeln: »Ich habe mich wohl in der Tür geirrt.« Seine Hand ging nach oben, um mir in den linken Nippel zu schnippen. »Wirklich zu schade!«

»Sie … Sie können von hier aus die Rezeption anrufen, wenn Sie die richtige Nummer herausfinden wollen.« Lieber Himmel, warum sagte ich das? Ganz einfach: weil er eine animalische Geilheit ausstrahlte; weil ich wusste, dass er einen gewaltigen Schwanz hatte; und weil meine Morgenlatte noch immer nicht ganz abgeklungen war.

»Soll ich denn ein anderes Zimmer finden?«

»Ich weiß nicht, was Sie meinen.« Ich dachte, das würde mir eine Sekunde Zeit zum Überlegen verschaffen.



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