Der Dritte Zwilling. by Ken Follett

Der Dritte Zwilling. by Ken Follett

Author:Ken Follett [Follett, Ken]
Language: deu
Format: epub
Tags: Detective and Mystery Stories, Genetics, Conspiracies, Genetic Engineering, Twins, Women Scientists, American Fiction
ISBN: 9783404129423
Publisher: Lübbe
Published: 1996-01-01T23:00:00+00:00


Kapitel 27

Es ist ein schrecklicher Tag gewesen, aber er hat gut geendet, dachte Berrington, als er aus der Dusche stieg.

Er betrachtete sich im Spiegel. Für seine neunundfünfzig Jahre war er großartig in Form: schlank, ohne ein Gramm Fett zuviel, gerade gewachsen, mit leichter Sonnenbräune und einem fast flachen Bauch. Sein Schamhaar war dunkel, doch das lag daran, daß er es färbte, um das peinliche Grau zu übertönen. Es war ihm wichtig, sich vor einer Frau ausziehen zu können, ohne das Licht ausschalten zu müssen.

Er hatte den Tag mit der Überzeugung begonnen, Jeannie Ferrami in der Hand zu haben, aber sie hatte sich als härterer Brocken erwiesen als erwartet. Ich werde mich davor hüten, sie noch einmal zu unter schätzen, dachte er.

Auf dem Rückweg von Washington hatte er kurz bei Preston Barck vorbeigeschaut, um ihn über die neueste Entwicklung zu informieren. Wie immer hatte sich Preston noch besorgter und schwarzseherischer erwiesen, als die Lage verlangte. Von seinem Pessimismus angesteckt, war Berrington in düsterer Stimmung heimgefahren. Aber in dem Moment, da er sein Haus betrat, läutete das Telefon, und Jim teilte ihm in improvisiertem Code mit, daß David Crane das FBI davon abhalten würde, mit Jeannie zusammenzuarbeiten. Er hatte versprochen, die erforderlichen Anrufe noch heute abend zu tätigen.

Berrington trocknete sich ab und zog einen blauen Baumwollpyjama an; dann schlüpfte er in einen blauweißgestreiften Bademantel. Marianne, die Haushälterin, hatte den Abend frei, aber im Kühlschrank stand eine Kasserolle, Hühnchen Provencal, laut dem Zettel, den sie mit sorgfältigen, kindlichen Buchstaben beschrieben und für ihn auf den Küchentisch gelegt hatte. Er schob die Kasserolle ins Back rohr und schenkte sich dann ein kleines Glas Springbank Scotch ein. Beim ersten Schluck läutete das Telefon.

Es war seine Exfrau, Vivvie. »Das Wall Street Journal schreibt, daß du bald in Geld schwimmen wirst.«

Er konnte Vivvie direkt vor sich sehen: Eine schlanke blonde Frau von sechzig, die auf der Terrasse ihres Hauses in Kalifornien saß und zusah, wie die Sonne über dem Pazifik unterging. »Ich nehme an, du möchtest zu mir zurückkommen.«

»Ich dachte daran, Berry. Ich dachte ernsthaft wenigstens zehn Sekunden daran.

Dann wurde mir klar, daß hundertachtzig Millionen Dollar zu wenig sind.« Er mußte lachen.

»Ernsthaft, Berry, ich freue mich für dich.«

Er wußte, daß sie das ehrlich meinte. Sie hatte selbst mehr als genug Geld.

Nachdem sie ihn verlassen hatte, war sie in Santa Barbara in ein sehr gewinnbringendes Immobiliengeschäft eingestiegen. »Nett, daß du das sagst.«

»Was wirst du mit dem Geld machen? Es dem Jungen überlassen?« Ihr Sohn machte sein Studium. Er hatte es sich in den Kopf gesetzt, Wirtschaftsprüfer zu werden. »Er wird es nicht brauchen. Er wird in seinem Beruf ein Vermögen machen. Ich gebe vielleicht Jim Proust einen Teil des Geldes. Vielleicht hilft es ihm auf dem Weg ins Weiße Haus.«

»Und was bekommst du dafür? Möchtest du US-Botschafter in Paris werden?«

»Nein. Ich denke da eher an Gesundheitsminister.«

»He, Berry, du meinst das ernst! Aber ich glaube, du solltest am Telefon nicht allzuviel darüber reden.«

»Stimmt.«

»Ich muß jetzt auflegen. Mein Verehrer holt mich ab und hat gerade an der Tür geläutet. Dann



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