Die Troja-Mission by Clive Cussler

Die Troja-Mission by Clive Cussler

Author:Clive Cussler [Cussler, Clive]
Language: deu
Format: epub, mobi
ISBN: 9783442364732
Publisher: Blanvalet
Published: 2013-05-18T16:00:00+00:00


DRITTER TEIL

Irrfahrten und Umwege

24.

26. August 2006

Navidad Bank

Zu etwas war Hurrikan Lizzie letztendlich doch gut gewesen, hatte er doch den braunen Schlick von der Navidad Bank weggespült. Das Wasser über den Korallen war wieder blaugrün, die Sicht betrug über fünfzig Meter, und die Fische waren in ihr altes Revier zurückkehrt und tummelten sich in den Schluchten und Höhlen, als ob sie nie von Schadstoffen und Sturm vertrieben worden wären.

Ein anderes Schiff hatte die Sea Sprite abgelöst und übernahm nun die Erkundung der versunkenen Bauwerke. Die Sea Yesteryear, die eigens als Versorgungs- und Mutterschiff für archäologische Forschungen in flachen Gewässern konstruiert war, wurde zumeist in unmittelbarer Nähe der Küste eingesetzt. Sie war unter anderem bei der Suche nach der berühmten Bibliothek von Alexandria in Ägypten, einer vor der Küste Japans gesunkenen chinesischen Flotte, alten schwedischen und russischen Handelsschiffen in der Ostsee und bei einer ganzen Reihe weiterer historischer Forschungsprojekte eingesetzt worden.

Sie verfügte über vier starke Winden samt Trossen, mit denen sie auch auf offener See fest vertäut werden konnte, sowie über alle erforderlichen Anlagen und Geräte für den Einsatz von Tauchern. Mitten im Rumpf befand sich ein so genannter Moon Pool, eine Kammer, die geflutet werden konnte und zum Aussetzen und Einholen von Tauchbooten und Robotsonden diente, aber auch mit den entsprechenden Apparaturen zum Bergen von Gegenständen vom Meeresboden ausgestattet war. Das große Labor im Bug enthielt modernste wissenschaftliche Gerätschaften zur Untersuchung und zum Konservieren alter Fundstücke.

Mit einer Gesamtlänge von sechsundvierzig Metern war sie für ein Forschungsschiff eher kurz, dafür aber knapp vierzehn Meter breit und ausgesprochen geräumig. Sie war mit zwei starken Dieselmotoren bestückt, mit denen sie eine Geschwindigkeit von bis zu zwanzig Knoten erreichte, und hatte vier Mann Besatzung und zehn Wissenschaftler an Bord. Alle, die auf der Sea Yesteryear gedient hatten, waren stolz auf die Ergebnisse ihrer Forschungen, mit denen sie einen wesentlichen Beitrag zur Geschichte der Seefahrt geleistet hatten. Und jetzt, da die Erkundungen auf der Navidad Bank voranschritten, waren alle Beteiligten zusehends davon überzeugt, dass ihnen die bislang größte Entdeckung bevorstand.

Zunächst waren sich die Unterwasser-Archäologen, die die steinernen Räume untersuchten, nicht einmal sicher gewesen, ob es sich überhaupt um ein Bauwerk von Menschenhand handelte. Auch die Anzahl der geborgenen Artefakte hielt sich in Grenzen. Bislang war man lediglich auf dem Steinbett, in dem Kessel sowie in der Küche fündig geworden. Aber im weiteren Verlauf der Forschungen stieß man auf immer neue Erkenntnisse und Schätze. So stellten die Geologen im Team zum Beispiel fest, dass das Bauwerk einst auf einem kleinen Hügel gestanden hatte. Das wurde offenkundig, als man vorsichtig den Bewuchs von einem knapp einen halben Quadratmeter großen Stück Wand in der Schlafkammer abtrug und erkannte, dass die Räume nicht aus dem Fels gehauen worden waren, sondern aus Steinen bestanden, die man aneinander gefügt hatte, als die Navidad Bank eine aus dem Wasser ragende Insel gewesen war.

Dirk und seine Schwester standen im Labor und betrachteten die Artefakte, die man vorsichtig hierher gebracht und in Schalen mit Seewasser gebettet hatte, bevor sie gereinigt und konserviert wurden. Behutsam hielt er einen kostbaren goldenen Halsring hoch, den man auf dem steinern Bett gefunden hatte.



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