Quickies 35 by Unknown

Quickies 35 by Unknown

Author:Unknown
Language: deu, eng
Format: epub
Published: 2011-09-04T22:00:00+00:00


Zwölf Stufen

Shada Royce

Viele Paare machen gemeinsam eine Sextherapie. Ich geh allein hin. Jetzt wollen Sie bestimmt wissen, wieso ich solo einen Sextherapeuten aufsuche? Was bringt das einer gut aussehenden Singlefrau um die zwanzig plus, die null Problem damit hat, flachgelegt zu werden? Die Antwort lautet schlicht und ergreifend: Ich muss lernen, Sex zu genießen. Sie haben mich richtig verstanden, ganz ohne Quatsch. Ich hab mein Problem erkannt. Schritt eins. Der mentale Check-up.

Okay, und zurück zu der Sextherapie und zu meinem selbst entwickelten, selbst auferlegten Zwölfstufenprogramm, um meine »innere« Sexgöttin kennen zu lernen.

Rückblickend betrachtet, hab ich mein Problem wohl im letzten Collegejahr erkannt. Nach der schlappen Ausbeute von bis dahin vier Lovern fragte ich mich irgendwann, wieso manche Frauen vom Sex nie genug bekommen konnten. Meine beste Freundin schwärmte dauernd davon, was ihr Freund so alles mit seiner Zunge anstellte. Andere Freundinnen diskutierten darüber, welche Stellungen sie am liebsten mochten, ob langes oder kurzes Vorspiel, Petting, Bondagespiele oder Züchtigung. Fesseln? Echt? Zu meiner Verblüffung musste ich feststellen, dass Frauen gern und viel über Sex und das große »O« quatschen.

Da traf es mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ich hatte noch nie einen von diesen hammermäßigen Wahnsinnsorgasmen gehabt. Klar, Sex ist eine schöne Sache, aber ich wurde nicht fickrig, wenn ich mal sechs Monate enthaltsam war und keinen hatte.

Obwohl ich nie Probleme damit hatte, einen Lover zu finden, entpuppten sich die meisten Typen, mit denen ich geschlafen habe, eher als gute Kumpel. Und die Kerle, die mich echt reizten, kamen mir häufig mit so abturnenden Sprüchen wie »Ich möchte unsere Freundschaft nicht zerstören«, bevor es überhaupt losging.

Ich hatte weder die siebte Stufe der orgasmischen Erleuchtung erreicht, noch schaffte ich es, einen Typen nach allen Regeln der Verführungskunst in mein Bett zu lotsen. Das heißt, einen Typen total heiß und hungrig zu machen. Okay, ich weiß, die meisten College-Heinis vögeln alles, was zwei Beine und eine Muschi hat, aber ich wollte mehr. Ich wollte das, wovon meine Freundinnen schwärmten. Mein heimlicher Traum war, einen Mann dazu zu bringen, die Kontrolle zu verlieren – und dabei selbst auch. Also unternahm ich eine erotische Entdeckungsreise, um zu klären, ob ich – wie viele andere Frauen – sexsüchtig werden könnte.

Ich begann in der Bibliothek. Ich weiß, Sie denken jetzt: »Waaas? In der Bibliothek?« Hab ich noch nicht erwähnt, dass ich Wissenschaftlerin bin? Folglich erschien es mir ganz logisch, mit meinen Recherchen in der Bibliothek zu beginnen. Ich schlug alles nach, was ich finden konnte, von »Wie macht man einen super Blowjob?« bis hin zu wissenschaftlichen Abhandlungen über Orgasmusschwierigkeiten. Ich war besessen von der Idee, herauszufinden, welcher Typ ich im Schlafzimmer war und was mir wirklich Spaß machte. Ich musste unbedingt wissen, ob es noch Hoffnung für mich gab. Waren Männer tatsächlich immun gegen meine Reize, oder musste ich die Geheimnisse der heißen Anmache erst noch erlernen?

Während meiner Forschungen entwickelte ich ein Zwölfstufenprogramm, das mich bei der Suche nach meinem sexuellen Coming-out unterstützte. Die einzelnen Schritte ähneln dem Programm der Anonymen Alkoholiker, bloß umgekehrt: Ich suchte die Abhängigkeit und kämpfte nicht dagegen.



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