Clone Wars 3 - Keine Gefangenen by Karen Traviss

Clone Wars 3 - Keine Gefangenen by Karen Traviss

Author:Karen Traviss [Traviss, Karen]
Language: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-442-26637-1
Published: 2012-09-12T16:00:00+00:00


AN DER KAMPFDROIDENFRONT, ATHAR

Veres Blickfeldanzeige war immer noch am linken Rand von Rex’ HUD eingeblendet und er konnte sie nicht ausschalten.

Er war sich sicher, dass Vere den bewölkten Himmel, den er anzustarren schien, nicht mehr sah.

»Nichts zu machen, Sir«, sagte Boro. Er versuchte immer noch eine Kanüle an Veres Arm anzulegen. Dafür hatte er die Plastoidteile der Rüstung zur Seite gerissen und den darunter liegenden schwarzen Stoff weggeschoben. »Kein Puls. Nichts.«

Jede Sekunde, die Boro versuchte, Vere wiederzubeleben, gefährdete sein eigenes Leben. Während Rex wieder eine volle Blasterladung auf die Droiden abgab und dann zum Nachladen in Deckung ging, kämpfte er gegen die immer stärker werdende Wut in ihm an – wegen eines Jungen, dessen aktiver Dienst nur acht Tage gewährt hatte… von dem Moment an, als er Kamino verlassen hatte, um dann hier mit einer von Droidengranaten zerfetzten Rüstung zu enden.

Acht Tage waren für jeden zu wenig.

Die Einzigen, die er dafür bezahlen lassen konnte, hatten sich vor ihm versammelt. Schön. Obwohl der Krieg erst einige Monate währte, hatte er schon so viele Männer verloren, dass es keine Rolle mehr zu spielen schien, ob er ihnen nun früher oder später folgte. Denn dann würde er nicht mehr von dem Gefühl gequält werden, sie im Stich gelassen zu haben, und sich keine Gedanken mehr machen müssen, wie viele er wohl morgen verlieren würde.

»Boro, hör endlich auf damit.« Er packte den jungen Klontruppler am Arm. »Er ist tot, Junge. Wenn du jetzt nicht endlich deine Deeze nimmst und anfängst zu schießen, bist du der Nächste.«

»Sir, ich habe eine medizinische Ausbildung erhalten. Ich kann…«

Boro hielt plötzlich inne, setzte sich kurz auf und nahm dann sein Gewehr wieder in die Hand. Rex hörte, wie er sein Mikrofon ausschaltete – also fluchte er gerade lauthals oder schluchzte oder tat sonst etwas, um mit dem Verlust seines Kumpels fertig zu werden. Aber er kam darüber hinweg. Er feuerte auf die Droiden, und nur, wer wusste, was in dem Helm vor sich ging, konnte sich vorstellen, was er gerade durchmachte.

»Rex! Rex!« Ahsoka löste sich von Altis und Callista, die nach wie vor versuchten, die Droiden aufzuhalten. »Nehmen Sie Vere mit, und hauen Sie ab.«

Die Metallmassen drängten sich immer dichter zusammen. Wenn die Blechbüchsen auch nur ansatzweise denken könnten, würden ein paar Trupps aus den hinteren Reihen ausbrechen und einen anderen Weg versuchen. Aber die Bilder, die die Drohne übertrug, zeigten Rex, dass sie das nicht taten. In den Seitenstraßen waren von den Aufständischen Barrikaden errichtet worden.

Wir brauchen eigentlich nur einen Sprengtrupp, um eine Bresche in ihre Reihen zu reißen und dann durchzubrechen. Blechbüchsen denken nicht.

»Er ist tot«, sagte Rex und eröffnete wieder das Feuer.

»Oh.«

»Wir können die Stellung nicht mehr lange halten. Ich brauche nur ein paar Minuten, um ein paar Ladungen anzubringen… Dann verduften wir.«

»Ich könnte sie lange genug aufhalten, sodass alle weglaufen können.«

Rex steckte einen Granatwerfer auf sein Gewehr. Eigentlich gehörte dieser Aufsatz nicht standardmäßig zum DC-15, doch er passte und funktionierte gut. Er zielte auf einen Punkt kurz hinter den vorderen Reihen und schoss. Granatsplitter stoben hoch in die Luft und fielen zischend wieder herab.



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