Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) by Neill Chloe

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) by Neill Chloe

Author:Neill, Chloe [Neill, Chloe]
Language: deu
Format: epub
Publisher: VGS Egmont
Published: 2012-07-11T22:00:00+00:00


KAPITEL DREIZEHN

DIE REVOLUTION LÄUFT IM FERNSEHEN

»Ich hab ihn zuerst angepeilt«, sagte der Vampir, der seine Dreadlocks unter einer Art Baskenmütze eingepfercht hatte.

»Ich hatte ihn schon fast in der Hand, als du deine fette Pfote danach ausgestreckt hast«, giftete ein zweiter, schlanker und braunhaariger Mann, der ein dunkles T-Shirt zu seiner Kakihose trug. Sie sahen aus wie Leute, die zum nächsten Poetry-Slam oder Coffee-Shop unterwegs waren, nicht wie Schläger in der Temple Bar … bis sie anfingen, einander ins Gesicht zu hauen.

»Was soll die Scheiße?«, rief Lindsey, als ich bereits um die Theke eilte, um sie auseinanderzubringen. Ich packte den Typen im T-Shirt am Arm und riss ihn nach hinten weg. Er stolperte ein paar Schritte rückwärts, bevor er auf seinem Hintern landete. Mein Freund mit den Dreadlocks – der noch richtig heiß auf Prügel war – schlug nach mir, aber ich packte seine Faust, drehte ihm den Arm herum und nutzte die Hebelkraft, um ihn in die Knie zu zwingen.

Und dann sah ich seine Augen. Die Pupillen waren kaum noch zu erkennen, und seine silbern angelaufenen Iriden strahlten wie schillernde Diamanten.

Ich fluchte leise. Sie verhielten sich ähnlich wie die Vampire auf dem Rave – rauflustig und wutentbrannt –, und sie hatten auch dieselbe vergrößerte Iris. Es lief mir kalt den Rücken herunter, und ich fürchtete plötzlich das Schlimmste. War dies die nächste Stufe einer vampirischen Massenhysterie?

Ich gab dem Vampir mit den Dreadlocks einen Hieb auf den Hals, um die Sauerstoffzufuhr zu unterbrechen, und ließ ihn sachte zu Boden gleiten. Als ich danach wieder hochkam, war bedauerlicherweise ein weiteres Dutzend Vampire dem verfallen, was immer sie auch ritt. Laute Flüche und eine Menge Fäuste schwirrten durch die Luft. Die Vampire prügelten aufeinander ein, als stünde ihr Leben auf dem Spiel – und nicht ein billiges Glas noch billigeren Alkohols.

Der Koller verbreitete sich wie ein Virus im Zeitraffer. Jeder Vampir, der wild um sich schlug und dabei unbeabsichtigt gegen einen anderen stieß, löste eine weitere Schlägerei aus. Die Gewalt breitete sich wellenförmig in der Menge aus.

Wir schienen keine bessere Alternative zu haben, als uns auch in das Getümmel zu stürzen. Ich sah kurz zu Lindsey hinüber, die mir zunickte, dann ging ich ans Werk. Mein Ziel war es nicht, einen Kampf zu gewinnen, sondern die Kämpfer voneinander zu trennen. Ich warf mich zwischen die beiden Vampire, die mir am nächsten standen, und riss sie voneinander weg, wofür ich einen Schlag auf die Schulter kassierte. Sie flogen in entgegengesetzte Richtungen, und ich kümmerte mich um das nächste Paar.

Lindsey tat es mir nach. Sie sprang mit einem Satz über die Theke – wobei sie die Regenbogendrinks verschüttete – und machte sich daran, Vampire auseinanderzuzerren.

Unglücklicherweise wollten sie nicht aufhören. Was immer sich ihrer bemächtigt hatte, es war stärker als sie und ließ sie wie Furien aufeinander losgehen, obwohl es für den Kampf keinen wirklichen Grund gab.

Glücklicherweise halfen uns die, die nicht davon betroffen waren – einige Männer und Frauen, die ich im Haus kennengelernt hatte – dabei, die Streithähne voneinander zu trennen. Wir wurden zu einem Team.



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