Septimus Heap 05 - Syren by Sage Angie

Septimus Heap 05 - Syren by Sage Angie

Author:Sage, Angie [Sage, Angie]
Language: deu
Format: epub
Published: 2013-01-24T16:00:00+00:00


* 27 *

Zum Leuchtturm

Am darauffolgenden Morgen näherte sich, weit vom Zaubererturm entfernt, ein schwarzes Boot mit dunkelroten Segeln dem Leuchtturm Katzenfels. Niemand bemerkte es – bis auf den Leuchtturmwärter, und der beobachtete es voller Angst.

»Wir sind gleich da. Ihr könnt jetzt raufkommen.« Jakey Frys Kopf war in der Luke über ihnen erschienen und baumelte dort wie eine merkwürdige Glühlampe.

Ein heller Sonnenstrahl schnitt wie ein Dolch in das Dunkel, und Lucy Gringe und Wolfsjunge blinzelten. Ihnen war, als hätten sie seit Jahren kein Sonnenlicht mehr gesehen, doch in Wirklichkeit waren es nur etwas mehr als drei Tage gewesen. Ein wenig Licht hatten sie freilich gesehen, und zwar in Form der Kerze, mit der Jakey Fry jeden Abend zu ihnen her abgestiegen war, um ihnen ihre kärgliche Fischmahlzeit zu bringen – oh, wie Lucy Fisch hasste! – und mit ihnen Karten zu spielen, allerdings nur nach seinen eigenen Regeln, die im Wesentlichen besagten, dass, ganz gleich was geschah, Jakey Fry immer gewann.

»Beeilt euch! Pa sagt, auf der Stelle«, zischte Jakey. »Packt eure Sachen zusammen und dann fix herauf.«

»Wir haben keine Sachen«, meckerte Lucy, die zu Pingeligkeit neigte, wenn sie gereizt war.

»Dann macht eben nur fix.«

Ein Brüllen ertönte von Deck. Jakeys Kopf verschwand, und Lucy und Wolfsjunge hörten ihn rufen: »Aye, aye, Pa, sie kommen. Sofort. Auf der Stelle!« Er steckte wieder den Kopf herein. Er sah ängstlich aus. »Kommt jetzt die Leiter herauf, sonst sind wir alle dran.«

Während die Plünderer durch die Wellen stampfte und rollte, kletterten Lucy und Wolfsjunge die Leiter hinauf und krochen an Deck. Staunend atmeten sie die frische Seeluft ein – wie war es möglich, dass Luft so gut roch? Und das Licht – wie konnte es nur so hell sein? Lucy beschattete ihre Augen und schaute sich um, um festzustellen, wo sie waren. Ihr stockte der Atem. Vor ihr ragte die wuchtige schwarze Säule eines Leuchtturms in den strahlend blauen Himmel. Sie schien wie ein mächtiger Baumstamm aus den Felsen zu wachsen. Ihr Fundament bestand aus Fels, der nach und nach in riesige, schartige Granitblöcke überging, die dick mit Teer bestrichen und mit Muscheln verkrustet waren. Und je höher der Leuchtturm in den Himmel wuchs, desto mehr ersetzten teerbestrichene Ziegelsteine den Granit. Lucy, die sich seit jeher dafür interessierte, wie Dinge gemacht wurden, fragte sich, wie man mitten in der brandenden See einen so hohen Turm hatte errichten können. Doch am meisten faszinierte sie die Spitze des Turms: Sie sah aus wie der Kopf einer Katze. Sie hatte zwei aus Ziegelsteinen aufgemauerte Keile, die wie Ohren aussahen, und, das Merkwürdigste von allem, zwei mandelförmige Fenster als Augen. Aus diesen Fenstern drangen zwei Lichtstrahlen, die so hell leuchteten, dass sie sogar in der Sonne zu sehen waren.

Mit einem Ruck, der einem den Magen umdrehte, tauchte die Plünderer in ein Wellental, der Leuchtturm verdunkelte die Sonne, und ein kalter Schatten fiel auf das Boot. Dann wurden sie vom Seegang so hoch hinaufgetragen, dass Lucy direkt auf den mit Seegras bedeckten Sockel des Leuchtturms sehen konnte. Und schon im nächsten



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