Titan 21 by Unknown

Titan 21 by Unknown

Author:Unknown
Language: deu
Format: epub
Publisher: Heyne SF
Published: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Copyright © 1952 by Love Rontances Publishing Co. Inc.

Der Stammbaum des Menschen war ehrfurchtgebietend genug, um allen galaktischen Rassen einen Minderwertigkeitskomplex einzutragen – aber dann versuchte der Mensch, diesen Stammbaum zu erklettern!

Der große Vorfahr

(BIG ANCESTOR)

F. L. WALLACE

In Ruhehaltung glich Taphetta, der Bänderich, einer besonders schön gebundenen Riesenschleife auf einer Geschenkpackung. Seine vier flachen Beine wanden sich auswärts und einwärts, und ihre Enden waren unter seinen breiten, dünnen Körper geschmiegt, der den Knoten in der Mitte darstellte. Auch sein Hals war flach und wand sich in einer weiteren Schleife. Von all seinen Körperteilen hatte eigentlich nur der Kopf eine gewisse Dicke, und der war von einem Dutzend langer, wenn auch nicht ganz so breiter Bänder gekrönt.

Taphetta ließ diese Kopfbänder jetzt in einer überraschend guten Imitation von Sprache aneinanderscharren. »Ja, ich habe die Legende gehört.«

»Es ist mehr als nur eine Legende«, sagte Sam Halden, Biologe seines Zeichens. Die Reaktion kam nicht unerwartet – Nichtmenschen neigten dazu, in diesen Daten eine naheliegende Spekulation, aber auch nicht mehr, zu sehen. »Es gibt wenigstens hundert Gattungen von Menschen, und jede hat angeblich ihren Ursprung auf ebensovielen weit verstreuten Planeten, völlig separat, versteht sich. Offensichtlich gab es die ganze Zeit vor der Einführung der Weltraumfahrt keinerlei Kontakte – und doch kann jede einzelne planetarische Rasse mit mindestens zehn anderen Nachkommen erzeugen! Das ist mehr als eine Legende – eine ganze Menge mehr sogar!«

»Ja, eindrucksvoll ist das schon«, räumte Taphetta ein. »Aber mir käme es ein wenig geschmacklos vor, auch nur in Betracht zu ziehen, mit jemandem Nachkommen zu erzeugen, der nicht meiner Spezies angehört.«

»Das kommt nur daher, weil Sie einmalig sind«, sagte Halden. »Außerhalb Ihrer eigenen Welt gibt es, abgesehen von sehr oberflächlicher Ähnlichkeit, nichts, was Ihrer Spezies auch nur entfernt ähnelt – und das gilt für alle anderen Geschöpfe, ob nun intelligent oder nicht. Die Menschheit bildet da die einzige Ausnahme. Tatsächlich repräsentieren wir vier hier, auch wenn das reiner Zufall ist, praktisch das ganze biologische Spektrum der menschlichen Entwicklung.

Emmer, ein Neandertaltyp und unser Archäologe, steht am Anfang der Skala. Ich stamme von der Erde, das ist etwa die Mitte, wenn auch mehr auf Emmers Seite. Meredith, unsere Linguistin, steht auf der anderen Seite der Mitte. Und weit jenseits von ihr, nahe dem Ende, ist Kelburn, der Mathematiker. Die Fruchtbarkeitsspanne liegt dementsprechend. Emmer wäre mit meiner Gattung gerade nicht mehr fruchtbar, aber ich wäre das mit Meredith – äh… höchstwahrscheinlich. Und etwa ähnlich groß, vielleicht ein wenig geringer, ist die Chance, daß ihre Fruchtbarkeit bis zu Kelburn reicht.«

Taphetta ließ seine Sprachbänder verblüfft rascheln. »Aber ich dachte immer, es sei bewiesen, daß einige Menschen auf ein und demselben Planeten ihren Ursprung hatten, daß es eine ununterbrochene Entwicklungslinie gab, die man eine Milliarde Jahre weit zurückverfolgen konnte.«

»Da denken Sie an die Erde«, sagte Halden. »Menschen benötigen eine ganz bestimmte Art von Planeten. Man darf vernünftigerweise davon ausgehen, daß Menschen, wenn man sie auf hundert solcher Welten absetzte, auf einigen davon zu den eingeborenen Lebensformen passen würden. Das ist es auch, was auf der Erde passiert ist; als der Mensch eintraf, gab es dort tatsächlich bereits ein menschenähnliches Geschöpf.



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