Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) by Hill Roxann

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) by Hill Roxann

Author:Hill, Roxann [Hill, Roxann]
Language: deu
Format: epub
Published: 2012-08-28T22:00:00+00:00


6

Meine Oma hatte auf der Kochinsel Wasser heiß gemacht und per Hand einen Kaffee aufgebrüht. Ein alter Hocker und zwei umgedrehte Getränkekästen dienten uns als Stühle. Als wir wieder unten waren, reichte sie uns zwei dampfende Becher und wir weihten unsere neue Küche ein. Etwas ängstlich wartete sie darauf, wie mir unser neues Haus und insbesondere mein neues kleines Paradies gefiel.

„Und?“, fragte sie betont beiläufig.

Ich gab mir den Anschein, nachdenken zu müssen, spitzte meine Lippen und wiegte bedächtig meinen Kopf hin und her. „Nun, wenn du meine ehrliche Antwort hören willst, muss ich sie dir geben, Gerti.“

Meine Oma beobachtete mich angespannt. Sie sah dermaßen besorgt aus, dass ich sie nicht noch länger auf die Folter spannen konnte. „Das Haus ist einfach spitze geworfen. Ich bin sprachlos“, strahlte ich sie an.

„Meint sie das ernst, Asmo?“

„Du weißt doch, Nanah. Lilith kann jede Menge, aber sie ist eine hundsmiserable Lügnerin.“

„Heißt das, es gefällt dir wirklich, Lilith?“

Ich stand auf und gab meiner Oma einen dicken Schmatz auf die Backe. „Toll hast du’s gemacht! Besser hätte es niemand hinbekommen.“

Jetzt strahlte meine Oma. „Da fällt mir aber ein riesiger Stein vom Herzen!“, gestand sie. „Ich habe gehofft, dass du das Haus magst. Bei jeder Veränderung habe ich mir immer überlegt, was du wohl dazu sagen würdest. Aber gleichzeitig hatte ich auch Sorgen, was aus mir werden sollte, wenn du trotz allem mit dem Ergebnis unzufrieden wärst und mich alleine lassen würdest.“

Ich grinste. „Keine Chance, Gerti! So schnell wirst du mich nicht los!“

In unserem Vorgarten ertönte ein lautes tiefes Bellen. Fast gleichzeitig klingelte es.

„Erwartet ihr noch jemanden?“ Meine Oma wandte sich zum Hauseingang.

„Wenn du uns schon frägst…“, erwiderte Asmodeo und hielt inne. Behutsam setzte er erneut an. „Wir haben noch einen Freund mitgebracht. Einen ganz besonderen Freund. …Magst du Hunde?“

Meine Oma blickte fragend von mir zu Asmodeo. „Hunde?“

„Ich habe mir einen Hund zugelegt. Er ist absolut wohlerzogen, stubenrein und kann auch alleine bleiben, ohne das Haus …ähm …umzudekorieren.“

„Das ist schön für dich, Asmo“, bemerkte meine Oma sichtlich reserviert.

„Nur leider“, Asmodeo machte erneut eine Pause und suchte nach den passenden Worten. Ich hatte ihn noch nie dermaßen herumdrucksen hören und hatte gravierende Probleme, ernst zu bleiben. Meine Gerti bringt selbst dem Teufel Respekt bei – dachte ich amüsiert.

„Nur leider fixiert sich diese besondere Hunderasse lediglich auf eine einzige Person“, fuhr Asmodeo fort.

„Interessant. Dann ist dir dein Hund sicherlich treu ergeben“, meinte Oma und taxierte Asmodeo.

Asmodeo sah auf seine Schuhe. „Zweifelsohne gehorcht er mir. Das ist nicht das Problem.“

„Ach, da gibt es ein Problem. Warum bin ich jetzt nicht überrascht?“, meinte meine Oma kurzangebunden und blickte Asmodeo streng in die Augen.

Das Gespräch der beiden nahm langsam die Form eines Verhörs an. Mitleidig kam ich Asmodeo zu Hilfe.

„Bitte Gerti. Der Hund hat sich nun einmal vollkommen auf mich eingestellt. Und er ist total lieb und beschützt mich.“

„Er beschützt dich.“ Meine Oma warf sich gedankenverloren gleich vier Stück Würfelzucker in den Kaffee und rührte ihn energisch um. Sie trank einen Schluck und setzte die Tasse mit einem angewiderten Ausdruck ab.

„Ich verspreche dir auch, dass ich mich ganz alleine um ihn kümmern werde“, bettelte ich.



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